Iberogast®

Wirkstoff
Iberogast®
Handelsname
Iberogast®
ATC-Code
A16AX
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Die Wirkstoffe in Iberogast binden zum Teil an spezifische Serotonin-, Muskarin- und Opioidrezeptoren, erhöhen die Produktion schleimhautprotektiver Prostaglandine und Mucine, senken die Konzentration schleimhautschädigender Leukotriene und hemmen die Magensäureproduktion in den Belegzellen. Weiters wirken sie entzündungshemmend, antioxidativ, karminativ und antibakteriell. Daraus resultierende stimulierende Eigenschaften wirken Völlegefühl und Meteorismus entgegen, spasmolytische entkrampfend.

Pharmakokinetik bei Kindern

Es sind keine pharmakokinetischen Daten bei Kindern bekannt.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

Zulassungsstatus bei Kindern und Jugendlichen <18 Jahren:

  • Funktionelle und motilitätsbedingte Magen-Darm-Erkrankungen, Gastritis
    • Oral
      • <3 Jahre: Off-label
      • ≥3 Jahre: On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Darreichungsformen

Tropfen zum Einnehmen je 100 ml:

  • 15 ml Flüssigextrakt aus frischer Bitterer Schleifenblume
  • 10 ml Flüssigextrakt aus Angelikawurzel
  • 20 ml Flüssigextrakt aus Kamillenblüten
  • 10 ml Flüssigextrakt aus Kümmel
  • 10 ml Flüssigextrakt aus Mariendistelfrüchten
  • 10 ml Flüssigextrakt aus Melissenblättern
  • 5 ml Flüssigextrakt aus Pfefferminzblättern
  • 10 ml Flüssigextrakt aus Schöllkraut*
  • 10 ml Flüssigextrakt aus Süßholzwurzel

* Zur Anwendung Schöllkraut-haltiger Arzneimittel siehe "Nebenwirkungen".

Allgemein

Iberogast ist ein pflanzliches Kombinationspräparat, das Flüssigextrakte diverser Pflanzen enthält. Die Einnahme erfolgt vor oder zu den Mahlzeiten in etwas Flüssigkeit.

Präparate Arzneiform Stärke Problematische Hilfsstoffe
IBEROGAST® Tropfen zum Einnehmen Tropfen zum Einnehmen
Siehe “Darreichungsformen”
Ethanol

Die Fachinformationen wurden 12/2019 aufgerufen (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).

 

 

 

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Funktionelle und motilitätsbedingte Magen-Darm-Erkrankungen, Gastritis
  • Oral
    • 3 Jahre bis 6 Jahre
      [1]
      • 30 Tropfen/Tag in 3 Dosen.
    • 6 Jahre bis 12 Jahre
      [1]
      • 45 Tropfen/Tag in 3 Dosen.
    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [1]
      • 60 Tropfen/Tag in 3 Dosen.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Exanthem, Pruritus, Dyspnoe)
ACHTUNG: Bei der Anwendung von Schöllkraut-haltigen Arzneimitteln sind Fälle von Leberschädigungen (Anstieg der Leberenzymwerte und des Bilirubins bis hin zu arzneimittelbedingter Gelbsucht (medikamentös-toxischer Hepatitis)) sowie Fälle von Leberversagen aufgetreten. Über die Häufigkeit dieser möglichen Nebenwirkungen liegen keine Angaben vor.

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Bei Kindern zwischen 3 und 5 Jahren ist bei auftretenden Bauchschmerzen immer ein Arzt aufzusuchen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Vorsicht bei bestehender Lebererkrankung oder einer solchen in der Vorgeschichte.
  • Wenn Anzeichen einer Leberschädigung (Ikterus, dunkler Urin, entfärbter Stuhl) auftreten, ist die Einnahme sofort zu beenden und ein Arzt aufzusuchen.
  • Dieses Arzneimittel enthält 31 Vol.-% Ethanol (Alkohol), d.h. bis zu 240 mg pro maximaler Einzeldosis (20°Tropfen).

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Wechselwirkungen

  • Mariendistel-Extrakt kann die Plasmakonzentration von Metronidazol um ungefähr 30% senken.
  • Mariendistel-Extrakt kann die Warfarin-Plasmakonzentration über Hemmung des Metabolismus erhöhen.

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

ANDERE MITTEL FÜR DAS ALIMENTÄRE SYSTEM UND DEN STOFFWECHSEL

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

ANDERE MITTEL FÜR DAS ALIMENTÄRE SYSTEM UND DEN STOFFWECHSEL

Agalsidase alfa

Replagal®
A16AB03

Agalsidase beta

Fabrazyme®
A16AB04

Alglucosidase alfa

Myozyme®
A16AB07

Asfotase alfa

Strensiq®
A16AB13

Carglumsäure

Carbaglu®, Ucedane®
A16AA05

Galsulfase

Naglazyme®
A16AB08
A16AX09

Idursulfase

Elaprase®
A16AB09

Laronidase

Aldurazyme®
A16AB05

Mercaptamin (oral)

Cystagon®, Procysbi®
A16AA04

Nitisinon

Orfadin®, Syn: NTBC
A16AX04

Sapropterin

Kuvan®
A16AX07

Teduglutid

Revestive®
A16AX08

Trientin

Cuprior®, Cufence®, Cuivrin®
A16AX12
A16AB10

Referenzen

  1. Bayer, SmPC Iberogast Tropfen z. Einn. (1-25913), 01/2019
  2. Rajnarayana, K, et al., Study on the influence of silymarin pretreatment on metabolism and disposition of metronidazole, Arzneimittelforschung, 2004, 54, 109-13 (für Wechselwirkungen)
  3. Brantley, SJ, et al., Two flavonolignans from milk thistle (Silybum marianum) inhibit CYP2C9-mediated warfarin metabolism at clinically achievable concentrations, J Pharmacol Exp Ther, 2010, 332, 1081-7 (für Wechselwirkungen)

Änderungsverzeichnis

  • 20 Juli 2020 16:27: Neue Monographie "Iberogast"

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung