Kaliumcitrat + Kaliumhydrogencarbonat

Wirkstoff
Kaliumcitrat + Kaliumhydrogencarbonat
Handelsname
Sibnayal®
ATC-Code
A12BA30

Kaliumcitrat + Kaliumhydrogencarbonat

Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Die pharmakologischen Eigenschaften hängen direkt mit der Fähigkeit von Kaliumcitrat und Kaliumhydrogencarbonat zur Aufrechterhaltung eines ausgeglichenen Elektrolythaushalts zusammen. Beide wirken als alkalisierende Mittel und puffern die metabolische Azidose. Es liefert eine Kaliumquelle zur Behandlung von Hypokaliämie. Zudem wirkt Citrat auch als Calciumchelationsmittel.

Pharmakokinetik bei Kindern

Keine Information

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Distale renale tubuläre Azidose (dRTA)
    • Oral
      • On-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Oral, Behandlung der distalen renalen tubulären Azidose (dRTA)

Kinder 1 - 4 Jahre: Beginn der Behandlung mit 4 mEq/kg/Tag, mit maximaler Erhöhung/Senkung der Dosis um 1,5 mEq/kg/Tag bis zum Erreichen der optimalen Dosis
Kinder 4 - 12 Jahre: Beginn der Behandlung mit 2 mEq/kg/Tag, mit maximaler Erhöhung/Senkung der Dosis um 1,5 mEq/kg/Tag bis zum Erreichen der optimalen Dosis
Jugendliche ab 12 Jahren: Beginn der Behandlung mit 1 mEq/kg/Tag, mit maximaler Erhöhung/Senkung der Dosis um 1,0 mEq/kg/Tag bis zum Erreichen der optimalen Dosis
Erwachsene: Beginn der Behandlung mit 1 mEq/kg/Tag, mit maximaler Erhöhung/Senkung der Dosis um 0,5 mEq/kg/Tag bis zum Erreichen der optimalen Dosis

Höchstdosis, unabhängig von Altersgruppe: 10 mEq/kg/Tag oder 336 mEq/Tag

Die tägliche Gesamtdosis sollte in zwei Gaben verabreicht werden

(SmPC Sibnayal)

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://www.ema.europa.eu abgerufen werden.

Präparate im Handel

Retardgranulat 8 mEq, 24 mEq

Ein Beutel 8 mEq enthält 282 mg Kaliumcitrat und 527 mg Kaliumhydrogencarbonat. Dies entspricht 7,9 mEq Alkali (d. h. 2,6 mEq Citrat und 5,3 mEq Hydrogencarbonat) und 7,9 mEq Kalium (d. h. 308 mg Kalium)
Ein Beutel 24 mEq enthält 847 mg Kaliumcitrat und 1582 mg Kaliumhydrogencarbonat. Dies entspricht 23,6 mEq Alkali (d. h. 7,8 mEq Citrat und 15,8 mEq Hydrogencarbonat) und 23,6 mEq Kalium (d. h. 924 mg Kalium)

Anwendungshinweis:

Die Einnahme des Granulats sollte vorzugsweise während der Mahlzeiten erfolgen. Wenn das Granulat nicht geschluckt werden kann, kann es mit kleinen Mengen weicher Nahrung gemischt (ohne es zu zerdrücken) und sofort eingenommen werden. Die Mischung sollte unzerkaut geschluckt werden. Nie mit heißer Nahrung, heißer Flüssigkeit oder Alkohol mischen/zerkleinern/kauen, da dies die verzögerte Wirkstofffreisetzung beeinträchtigen kann.

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Das Granulat im Handel enthält keine potentiell problematische Hilfsstoffe.

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

Dosierungen

Distale renale tubuläre Azidose (dRTA)
  • Oral
    • 1 Jahr bis 4 Jahre
      [1]
      • Initialdosis:  4 mEq/kg/Tag in 2 Dosen. Max: 10mEq/kg/Tag, jedoch nicht mehr als 336 mEq/Tag.
      • Dosis auf Basis des Plasma-Bicarbonat-Spiegels mit maximaler Erhöhung/Senkung um 1,5 mEq/kg/Tag bis zum Erreichen der optimalen Dosis titrieren

    • 4 Jahre bis 12 Jahre
      [1]
      • Initialdosis: 2 mEq/kg/Tag in 2 Dosen. Max: 10mEq/kg/Tag, jedoch nicht mehr als 336 mEq/Tag.
      • Dosis auf Basis des Plasma-Bicarbonat-Spiegels mit maximaler Erhöhung/Senkung um 1,5 mEq/kg/Tag bis zum Erreichen der optimalen Dosis titrieren

    • 12 Jahre bis 18 Jahre
      [1]
      • Initialdosis:  1 mEq/kg/Tag in 2 Dosen. Max: 10mEq/kg/Tag, jedoch nicht mehr als 336 mEq/Tag.
      • Dosis auf Basis des Plasma-Bicarbonat-Spiegels mit maximaler Erhöhung/Senkung von 1 mEq/kg/Tag bis zum Erreichen der optimalen Dosis titrieren

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

In klinischen Studien mit einer geringen Anzahl an Patient*innen war das Sicherheitsprofil bei Kindern ähnlich dem bei Erwachsenen (SmPC).

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (≥ 10%): Abdominalschmerzen

Häufig (1-10%): Oberbauchschmerzen, Diarrhö, Dyspepsie, Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts, gastrointestinale Schmerzen, Nausea und Erbrechen

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Niereninsuffizienz mit GFR ≤ 44 ml/min/1,73m²
  • Hyperkaliämie

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://www.ema.europa.eu).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

KALIUM

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Referenzen

  1. Advicenne S.A., SmPC Sibnayal (EU/1/20/1517/001) Rev.2 30-6-2023, www.geneesmiddelinformatiebank.nl
  2. Advicenne, SmPC Sibnayal Retardgranulat (EU/1/20/1517/001-012) Rev 3, 16-05-2025, www.ema.europa.eu

Änderungsverzeichnis

  • 13 November 2025 15:41: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung