Sumatriptan

Wirkstoff
Sumatriptan
Handelsname
Imigran®
ATC-Code
N02CC01
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Selektiver Serotonin 5HT1-Rezeptor-Agonist (5HT1d) der Gefäße ohne Wirkung auf andere 5HT-Rezeptorsubtypen (5HT2-5HT7). Der vaskuläre 5HT1d-Rezeptor findet sich vorwiegend an den kranialen Blutgefäßen und steuert die Vasokonstriktion.

Pharmakokinetik bei Kindern

5-17 Jahre:
T1/2= 1,4-2 h

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Migräneanfall: Akutbehandlung während der Kopfschmerzphase; Cluster-Kopfschmerz
    • Nasal
      • Off-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Keine Arzneispezialität für Kinder in Österreich zugelassen. 

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Nasenspray 10 mg/0,1 mL, 20 mg/0,1 mL (in Österreich nicht zugelassen/im Handel)

Nur für Erwachsene zugelassen:
(Film-)Tabletten 50 mg, 100 mg
Injektionslösung 6 mg/0,5 mL

In Österreich sind keine Präparate mit Sumatriptan für Kinder zugelassen. In Deutschland gibt es einen Nasenspray, der ab 12 Jahren zugelassen ist. Siehe auch Monographie Sumatriptan auf Kinderformularium.de.

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Migräneanfall: Akutbehandlung während der Kopfschmerzphase; Cluster-Kopfschmerz
  • Nasal
    • 6 Jahre bis 18 Jahre und < 40 kg
      [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8]
      • 10 mg/Dosis, einmalig (= 1 Sprühstoß von 10 mg in 1 Nasenloch). Max: 20 mg/Tag.
      • Zeigt die Initialbehandlung keine Wirkung, darf für denselben Anfall keine zweite Dosis verabreicht werden. Ist ein Ansprechen auf die Behandlung zu verzeichnen, kann nach mindestens 2 h die Dosis wiederholt werden.

    • 6 Jahre bis 18 Jahre und ≥ 40 kg
      [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8]
      • 20 mg/Dosis, einmalig (= 2 Stöße von 10 mg oder 1 Stoß von 20 mg in 1 Nasenloch). Max: 40 mg/Tag.
      • Zeigt die Initialbehandlung keine Wirkung, darf für denselben Anfall keine zweite Dosis verabreicht werden. Ist ein Ansprechen auf die Behandlung zu verzeichnen, kann nach mindestens 2 h die Dosis wiederholt werden.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Bei oraler, nasaler und subkutaner Verabreichung wurden schwere Nebenwirkungen wie Myokardinfarkt, Schlaganfall, Sehkraftverlust und Tod verzeichnet. Die Inzidenz wurde noch nicht ermittelt.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Häufig (1-10%): Benommenheit, Schwindel, Schläfrigkeit, Empfindungsstörungen einschließlich Para- und Hypoästhesie, vorübergehender Blutdruckanstieg, Hitzewallung/Gesichtsrötung (Flush), Dyspnoe, Übelkeit, Erbrechen, Schweregefühl, Myalgie, Schmerzen, Hitze- oder Kältegefühl, Druck- und Engegefühl, Schwächegefühl, Müdigkeit

Selten (0,01-0,1%): Gesichtsfeldausfall, beeinträchtigtes Sehvermögen

Sehr selten (< 0,01%): Überempfindlichkeitsreaktionen (reichend von Hautreaktionen wie z.B. Urtikaria bis hin zu Anaphylaxie), Krämpfe, Tremor, Dystonie, Nystagmus, Skotom, Augenflimmern, Diplopie, verminderte Sehstärke. Verlust der Sehkraft, Bradykardie, Tachykardie, Herzklopfen, Herzrhythmusstörungen, transiente ischämische EKG-Veränderungen, Vasospasmen der Koronararterien, Angina pectoris, Myokardinfarkt, Hypotonie, Raynaud- Syndrom, ischämische Kolitis, geringfügige Veränderungen von Leberfunktionswerte

Häufigkeit nicht bekannt: Angstgefühl, Diarrhoe, Dysphagie, Hyperhidrose, Steifheit des Nackens, Arthralgie, Verschlechterung von traumabedingten Schmerzen, Reaktivierung von entzündungsbedingten Schmerzen

(SmPC Sumatriptan 1A Tabletten)

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Myokardinfarkt in der Vorgeschichte oder ischämische Herzerkrankung, Angina/koronare Vasospasmen (Prinzmetal-Angina) oder periphere Gefäßerkrankungen
  • zerebraler Insult (Schlaganfall) (CVA) oder transitorisch ischämische Attacken (TIA)
  • schwere Leberfunktionsstörungen
  • mäßige bis schwere Hypertonie bzw. leichte unkontrollierte Hypertonie
  • gleichzeitige Gabe von Ergotamin oder Ergotaminderivaten (einschließlich Methysergid) oder Triptan/5-Hydroxytryptamine1 (5-HT1)-Rezeptor-Agonisten
  • gleichzeitige Gabe mit Monoaminooxidase-Hemmern (MAO-Hs)
  • Anwendung in den ersten beiden Wochen nach Absetzen einer Therapie mit Monoaminooxidasehemmern (MAO-Hs)

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

MIGRÄNEMITTEL

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Selektive Serotonin-5HT1-Rezeptoragonisten

Rizatriptan

Maxalt®
N02CC04

Zolmitriptan

Zomig®
N02CC03

Referenzen

  1. Christensen ML, et al, Pharmacokinetics of sumatriptan nasal spray in adolescents, J Clin Pharmacol, 2003, Jul;43(7), 721-6
  2. Christensen ML, et al, Pharmacokinetics of sumatriptan nasal spray in children, J Clin Pharmacol, 2004, Apr;44(4), 359-67
  3. Ueberall MA, et al, Intranasal sumatriptan for the acute treatment of migraine in children, Neurology, 1999, Apr 22;52(7), 1507-10
  4. Hershey AD, et al, Effectiveness of nasal sumatriptan in 5- to 12-year-old children, Headache, 2001, Jul-Aug;41(7), 693-7
  5. Winner P, et al, A randomized, double-blind, placebo-controlled study of sumatriptan nasal spray in the treatment of acute migraine in adolescents, Pediatrics, 2000, Nov;106(5), 989-97
  6. Ahonen K, et al, Nasal sumatriptan is effective in treatment of migraine attacks in children: A randomized trial, Neurology, 2004, Mar 23;62(6), 883-7
  7. Rothner AD, et al, One-year tolerability and efficacy of sumatriptan nasal spray in adolescents with migraine: results of a multicenter, open-label study, Clin Ther, 2000, Dec;22(12), 1533-46
  8. Hamalainen ML, et al, Sumatriptan for migraine attacks in children: a randomized placebo-controlled study. Do children with migraine respond to oral sumatriptan differently from adults?, Neurology, 1997, Apr;48(4), 1100-3
  9. 1A Pharma GmbH, SmPC Sumatriptan 1A Tabletten 50 mg (1-26039), 01-2021, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/

Änderungsverzeichnis

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung