Natriumpicosulfat

Wirkstoff
Natriumpicosulfat
Handelsname
Guttalax®, Agaffin®, Laxasan®
ATC-Code
A06AB08
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Natriumpicosulfat ist eine Verbindung aus der Gruppe der Triphenylmethane. Seine Wirkung beruht auf der Hemmung der Rückresorption und Steigerung der Sekretion von Wasser und Elektrolyten im Dickdarm. Daraus resultiert eine Zunahme des Stuhlvolumens und Aufweichung des Darminhaltes, die peristaltikanregende Wirkung durch Dehnung der Darmwand fördert die Darmentleerung. 

Pharmakokinetik bei Kindern

Natriumpicosulfat ist lokal im Colon aktiv und wird nicht in nachweisbaren Mengen resorbiert.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Obstipation
    • Oral
      • On-label

Präparate im Handel

Tropfen zum Einnehmen 7,5 mg/ml
Gel zum Einnehmen 36 mg/100 ml

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:
In den Tropfen können - je nach Hersteller - enthalten sein: Sorbitol, Natriumbenzoat, Methyl-4-Hydroxybenzoat, Macrogolglycerolhydroxystearat
Das Gel enthält: Sorbitol, Methyl-4-Hydroxybenzoat, Propyl-4-Hydroxybenzoat

Detaillierte Informationen zu einzelnen Präparaten entnehmen Sie bitte den Fachinformationen.

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Obstipation
  • Oral
    • ≥ 4 Jahre
      [1] [2]
      • 2,5 - 5 mg/Tag in 1 Dosis Abends einnehmen. .
        • Bei unzureichender Wirkung kann die Dosis versuchsweise erhöht werden, durchschnittliche Dosis 1 mg pro 5 kg Körpergewicht, max. 10 mg/Tag
        • Bei funktioneller Verstopfung und Impaktion: in Kombination mit Macrogol für 3 Tage.
        • Nicht länger als 2 Wochen einsetzen. Die Wirkung lässt bei täglicher Anwendung nach, daher vorzugsweise intermittierend anwenden.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

Keine Informationen zur Dosisanpassung bei Nierenfunktionsstörung vorhanden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Sehr häufig (≥ 10%): Durchfall

Häufig (1-10%): abdominale Beschwerden, Krämpfe, Schmerzen, Blähungen

Gelegentlich (0,1-1%): Erbrechen, Übelkeit

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): allergische Reaktionen, Synkope, Hautreaktionen wie Angioödem, Arzneimittelexanthem, Hautausschlag und Pruritus

Bei länger dauernder oder hochdosierter Anwendung von Natriumpicosulfat kommt es häufig zu erhöhten Verlusten von Wasser, Kalium- und anderen Salzen.

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

  • Ileus oder Darmobstruktion
  • Starke, akute Bauchschmerzen mit oder ohne Fieber (z. B. Appendizitis), möglicherweise in Verbindung mit Übelkeit und Erbrechen
  • akut entzündliche Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
  • schwere Dehydratation

Die vollständige Auflistung aller Gegenanzeigen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Bei Kindern nur auf ärztliche Empfehlung verabreichen. Bei Kindern unter 4 Jahren ist Natriumpicosulfat weniger wirksam, da bei diesen Kindern die Darm-Mikroflora noch nicht ausreichend entwickelt ist.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen entnehmen Sie bitte den aktuellen Fachinformationen (https://aspregister.basg.gv.at/).

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

MITTEL GEGEN OBSTIPATION

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Kontaktlaxanzien

Bisacodyl

Dulcolax®, Laxbene ratiopharm®
A06AB02
A06AB58
Osmotisch wirkende Laxanzien

Lactulose

Laevolac®, diverse Generika
A06AD11

Macrogol 3350/Elektrolyte

Endofalk®, Klean-prep®, Laxogol®, Molaxole®, Movicol®, Moviprep®, Pleinvue®
A06AD65
A06AD15
Klysmen
A06AG11

Referenzen

  1. Sanofi, SmPC Laxoberal 7,5mg/ml Tropfen zum Einnehmen_Laxoberal 5mg Tabletten (6926.00.01_6926.00.00), 07/2017
  2. Sanofi, SmPC Laxoberal 2,5mg Weichkapseln (6926.00.04), 03/2007

Änderungsverzeichnis

  • 25 Februar 2022 10:31: Tagesmaximaldosis hinzugefügt

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung