Clotrimazol (kutan)

Wirkstoff
Clotrimazol (kutan)
Handelsname
Canesten®, Candibene®
ATC-Code
D01AC01
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Imidazolderivat. Clotrimazol wirkt bei Pilzen als Hemmstoff der Ergosterolsynthese. Deren Hemmung führt zu struktureller und funktioneller Beeinträchtigung der Zytoplasma-Membran. Clotrimazol hat ein breites antimykotisches Wirkungsspektrum in vitro und in vivo, das u.a. Dermatophyten, Hefen und Schimmelpilze beinhaltet. Die Wirkungsweise von Clotrimazol ist vorwiegend fungistatisch oder fungizid in Abhängigkeit von der Konzentration von Clotrimazol an der Infektionsstelle. Zusätzlich zu seiner antimykotischen Wirkung wirkt Clotrimazol auch auf grampositive Mikroorganismen (Streptokokken/Staphylokokken/Gardnerella vaginalis) und gramnegative Mikroorganismen (Bacteroides).

Pharmakokinetik bei Kindern

Resorption: durch intakte Haut gering (< 2%)

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Pilzinfektionen der Haut
    • Kutan
      • Off-label

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Kutan, zur Behandlung von Pilzinfektionen der Haut und Schleimhaut durch Dermatophyten, Hefen, Schimmelpilze und andere, wie Malassezia furfur, sowie Hautinfektionen durch Corynebacterium
minutissimum: vor allem der Füße, meist im Zwischenzehenraum, der Fußsohle und der Nägel; bei Frauen Pilzinfektionen der Labia und angrenzender Bereiche, bei Männern durch Hefepilze hervorgerufene Entzündung der Glans penis und des Präputiums (Candida-Vulvitis und Candida-Balanitis).

Kinder und Jugendliche:
Daten über eine begrenzte Anzahl von Neugeborenen, Säuglingen, Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen ergeben keinen Hinweis auf negative Auswirkungen bei der Anwendung von Clotrimazol Creme. Eine Dosierungsempfehlung kann nicht gegeben werden.

(SmPC Canesten Clotrimazol Creme)

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Creme 1% (10 mg/g)
Lösung zur äußerlichen Anwendung 0,01 g/ml

Präparate mit für Kinder potentiell problematischen Hilfsstoffen:

Präparate Arzneiform Stärke Problematische Hilfsstoffe
CANDIBENE® Creme 0,01 g/g Benzylalkohol, Polysorbat 60
CANESTEN Clotrimazol® Creme 0,01 g/g Benzylalkohol, Polysorbat 60, Cetylstearylalkohol
CANESTEN Clotrimazol® Lösung zur äußerlichen Anwendung 0,01 g/ml Propylenglykol, Cetylstearylalkohol

Die Fachinformationen wurden aufgerufen 10/2020 (https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/).

 

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Pilzinfektionen der Haut
  • Kutan
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [1] [5]
      • 2 mal täglich auf die betroffenen Hautstellen auftragen

      • Behandlungsdauer:

        Über mindestens 3-4 Wochen. Behandlung nach Abklingen der Symptome noch mindestens eine Woche weiterführen

      • Anwendungshinweis:

        Vor dem Auftragen die Haut zunächst waschen, sorgfältig und gründlich abtrocknen; nach dem Auftragen Hände waschen.

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Folgende UAW wurden mit unbekannter Häufigkeit beobachtet:

Generalisierte allergische Reaktionen z. B: Synkope, Hypotonie, Dyspnoe, Urtikaria; Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Bläschen, leichter Schmerz, Ödeme, Erythem, Irritation, Hautabschälung/Exfoliation, Pruritus, Ausschlag, Stechen/Brennen

 

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Bei Windelekzem darf die betroffene Haut nicht mit parfümierter Seife oder feuchten Tüchern gereinigt werden. Den Windelbereich so oft wie möglich der Luft aussetzen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

  • Cetylstearylalkohol (in der Creme enthalten) kann lokale Hautreaktionen verursachen (z.B. Kontaktdermatitis).
  • Nicht zur Verwendung für das Auge bestimmt, nicht auf offene Hautstellen auftragen.

Die vollständige Auflistung aller Warnhinweise ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Wechselwirkungen

Clotrimazol kann die Wirksamkeit von bestimmten lokal angewandten Antibiotika (Amphotericin und andere Polyenantibiotika wie Nystatin, Natamycin) vermindern.

Bei bestimmungsmäßiger topischer (äußerlicher) Anwendung von Clotrimazol sind keine weiteren Wechselwirkungen bekannt und aufgrund der geringen Aufnahme des Wirkstoffes in den Blutkreislauf auch nicht zu erwarten.

Die vollständige Auflistung aller Wechselwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

ANTIMYKOTIKA ZUR TOPISCHEN ANWENDUNG

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Antibiotika

Nystatin kutan

Mycostatin®, Mycostatin Zinkoxid®, Candio Hermal®
D01AA01
Imidazol- und Triazol-Derivate

Ketoconazol (kutan)

Fungoral®, Nizoral®
D01AC08

Miconazol kutan

Daktarin®
D01AC02

Referenzen

  1. KNMP , Zelfzorgstandaard voetschimmel [Standard Selbstmedikation Fußpilz], 2020
  2. Bayer Austria GmbH, SmPC Canesten Clotrimazol 1% Creme (15.397), 09-2020
  3. Teva B.V., SmPC Candibene 1% Creme (1-19997), 10-2020
  4. ABDA, ABDA-Interaktionsdatenbank , aufgerufen am 27.10.2020
  5. Laboratoires Bailleul S.A., SmPC Imazol® Paste, 10mg/g Paste zur Anwendung auf der Haut (49764.00.00), 06/2017

Änderungsverzeichnis

  • 20 Januar 2021 11:38: Neue Monographie "Clotrimazol kutan"

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung