Mebendazol

Wirkstoff
Mebendazol
Handelsname
Pantelmin®
ATC-Code
P02CA01
Dosierungen
Nierenfunktionsstörungen

Darreichungsformen und Hilfsstoffe
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Wechselwirkungen
Pharmakodynamik und -kinetik

Zulassung
Wirkstoffe der gleichen ATC-Klasse
Referenzen
Änderungsverzeichnis

Pharmakodynamik

Anthelmintikum; Mebendazol wirkt lokal im Lumen des Verdauungstraktes, indem es die Aktivität des parasitären Mikrotubulussystems intestinaler Zellen beeinflusst. Mebendazol bindet spezifisch an Tubulin und verursacht degenerative Veränderungen des Intestinaltraktes. Es wird sowohl der Transport sekretorischer Substanzen als auch die Aufnahme nutritiver Substanzen gestört; so wird z.B. die exogene Glukose-Aufnahme inhibiert. Dies führt zu einem Verbrauch der eigenen Glykogen-Reserven. Die Folge dieser Wirkungen ist eine irreversible Degeneration des Intestinaltraktes der Würmer, die zum Absterben der Parasiten führt.

Pharmakokinetik bei Kindern

Die Resorption ist bei oraler nüchterner Einnahme gering.

Zulassung der Dosierungsempfehlungen in Kindermedika.at

  • Enterobiasis, Askariasis, Trichuriasis, Ankylostomiasis
    • Oral
      • <2 Jahre: Off-label
      • ≥2 Jahre: On-label, (Enterobiasis: Therapiedauer <3 Tage: Off-label)
  • Toxocariasis
    • Oral
      • Off-label
  • Taeniasis
    • Oral
      • <2 Jahre: Off-label
      • ≥2 Jahre: On-label (>200 mg/Tag: Off-label)

Auszug aus Fachinformation Auszug aus Fachinformation

Textauszug aus Fachinformation

Die aktuellen Fachinformationen können unter https://aspregister.basg.gv.at/ abgerufen werden.

Präparate im Handel

Tabletten 100 mg

Die Tabletten können - auch zerkaut oder zerdrückt - mit einer Mahlzeit eingenommen werden.

Für Kinder potentiell problematische Hilfsstoffe:

Die verfügbaren Tabletten enthalten: Saccharin-Natrium

Weitere praktische Informationen/ Verfügbarkeit

Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten in Österreich (BASG)

Dosierungen

Enterobiasis
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [2]
      • 100 mg/Dosis an Tag 0 und Tag 14. Bei Bedarf wiederholen.
      • Kinder unter 2 Jahren sollten nur dann behandelt werden, wenn sich die Infektion durch Hygienemaßnahmen allein nicht bessert.

Askariasis, Trichuriasis, Toxocariasis und Ankylostomiasis
  • Oral
    • 1 Monat bis 18 Jahre
      [1]
      • 200 mg/Tag in 2 Dosen.
      • Behandlungsdauer:

        3 Tage

Nierenfunktionsstörungen bei Kindern > 3 Monate

GFR ≥10 ml/min/1.73m2: Dosisanpassung nicht erforderlich.

GFR <10 ml/min/1.73m2: Eine allgemeine Empfehlung zur Dosisanpassung kann nicht gegeben werden.

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen bei Kindern

Sehr selten: bei Säuglingen: Fieber, Krämpfe und Erythema multiforme

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen allgemein

Häufig (1-10%): Abdominalschmerzen

Gelegentlich (0,1-1%): abdominelle Beschwerden, Diarrhö, Flatulenz, Übelkeit, Erbrechen

Selten (0,1-0,01%): Neutropenie, Agranulozytose, Hypersensitivität (einschließlich anaphylaktische und anaphylaktoide Reaktion), Schwindel, Krampfanfälle, Hepatitis, anormaler Leberfunktionstest, Hautausschlag, toxische epidermale Nekrolyse, Stevens-Johnson-Syndrom, Exanthem, Angioödem, Urtikaria, Haarausfall, Glomerulonephritis

Die vollständige Auflistung aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Kontraindikationen allgemein

Die vollständige Auflistung aller Kontraindikationen ist den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen bei Kindern

Es gibt wenig Erfahrungswerte für die Anwendung von Mebendazol bei Kindern unter 2 Jahren.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen allgemein

Allgemeine Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen sind den aktuellen Fachinformationen zu entnehmen (https://aspregister.basg.gv.at/)

Wechselwirkungen

Diese Informationen werden im Moment recherchiert und baldmöglichst zur Verfügung gestellt.
Bitte beachten Sie die aktuellen Fachinformationen.

NEMATODENMITTEL

In diesem Abschnitt werden Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse zum Vergleich aufgelistet. Arzneistoffe der gleichen ATC-Klasse sind nicht per se untereinander austauschbar. Die Aufzählung darf daher nicht uneingeschränkt als Therapiealternative verstanden werden.

Benzimidazol-Derivate

Albendazol

Eskazole®
P02CA03
Tetrahydropyrimidin-Derivate

Pyrantel

Combantrin®
P02CC01
Avermektine

Ivermectin (oral)

Scabioral®
P02CF01

Referenzen

  1. Hartwig NC, et al, Vademecum pediatrische antimicrobiele therapie [Vademecum pädiatrische antimikrobielle Therapie], 2005
  2. Johnson&Johnson Consumer BV, SPC Vermox (RVG 06513) 08-02-2016, www.cbg-meb.nl
  3. Mediq Farma BV, SmPC Mebendazol (RVG 111026) 10-10-2017, www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
  4. JANSSEN-CILAG, SmPC VERMOX® forte 500 mg Tabletten (3387.00.00), 09/2015
  5. TEVA, SmPC Mebendazol (RVG 108851) 17-12-2018, www.geneesmiddeleninformatiebank.nl
  6. KNMP, Zelfzorgstandaard Wormen, https://www.thuisarts.nl/wormen, 2017, augustus
  7. Janssen-Cilag Pharma GmbH, SmPC Pantelmin Filmtabletten 100 mg (15.800), aufgerufen am 08.09.2021, https://aspregister.basg.gv.at/aspregister/

Änderungsverzeichnis

  • 29 Oktober 2021 11:01: Neue Monographie

Therapeutisches Drug Monitoring (TDM)


Überdosierung